Geschichte
Um das Jahr 1925 wurde in Wolgast mit dem Bau eines Sportplatzes begonnen. Zwei Vereine bestanden zu dieser Zeit, in denen man Sport betreiben konnte. Es waren die Vereine:“ Freie Turnerschaft“ ein Arbeiterverein, Initiator für den Bau des Sportplatzes, und die „Deutsche Turnerschaft“ ein bürgerlicher Verein.
Der Bau des Sportplatzes bestand in der Einebnung einer Spielfläche in einer abgebauten Kiesgrube an den Wolgaster Anlagen. Es folgte eine Aschenbahnanlage, die kurz vor dem 2. Weltkrieg von Dienstpflichtigen aus Peenemünde gebaut wurde.
Vor dem Jahre 1945 spielten die Fußballer in der Stadt unter dem Namen „FC Rot- Weiß Wolgast“
Nach dem Krieg spielte eine neuformierte Mannschaft Freundschaftsspiele unter dem Namen „SG Wolgast“. Freundschaftsspiele, wie gegen Industrie Leipzig, am 01.05.1945, dem Tag der Arbeit , mit Spielern wie Busch, Gödecke und Sommer und gegen eine Holzindustrieauswahl vor 1800 Zuschauern, waren Höhepunkte im Vereinsleben.
Ab 1948 wurde dann Fußball unter dem Namen „Wacker Wolgast“ gespielt und es änderte sich des öfteren der Vereinsname.
Mit Beginn des 2. Halbjahres 1948 wurde die Mannschaft in „Sturmvogel Wolgast“ umbenannt.
Am 19.09.1948 wurde die erste Mannschaft in die neugeschaffene Bezirksklasse eingestuft und man begann mit dem Punktspielbetrieb.
Mit der Entstehung der Peene- Werft im Jahre 1948 änderte sich der Fußballalltag, denn aus „Sturmvogel Wolgast“ wurde die „Zentrale Sportgemeinschaft Wolgast“ (ZSG) gegründet.
Im Herbst 1949 wurde der Verein „Anker Wolgast“, in dem man Tischtennis und Boxen als Sportart betrieb, auf der Peene- Werft ins Leben gerufen, wo am 09.12.1949 eine Sektion Fußball beitrat. Die guten Fußballer spielten aber weiterhin für die ZSG.
Um aber die Werftzugehörigkeit der Fußballer mehr Ausdruck zu verleihen, wurde dann wiederum der Name des Vereins gewechselt. Anfang 1950 wurde aus der ZSG die „BSG Peene- Werft Holzindustrie“.
Am 5.12.1949 wurde der „SV Motor Wolgast“ Abteilung Fußball, mit 36 Mitgliedern gegründet. Diese spielten aber noch keine Rolle im Wolgaster Fußballalltag.
Die dritte Mannschaft der „BSG Peene- Werft Holzindustrie“ bestritt dann am 7.1.1951 ihr letztes Spiel für den Verein und wechselte geschlossen, auch jüngere Spieler mit sich ziehend, zu dem Verein „Anker Wolgast“, wo sie als erste Mannschaft agierten.
Nach dem Übertritt zerfällt die „BSG Peene- Werft Holzindustrie“ und die übrigen Mannschaften spielten dann unter den Namen „BSG Holz Wolgast“ weiter.
Ab Mitte 1951 wurde die demokratische Sportbewegung eine selbstständige Organisation. Eine einheitliche Namensgebung der damaligen „SV“ Vereine wurde angestrebt.
Mit Beginn der Serie 1951/52 begann die erste Mannschaft von „Anker Wolgast“ in der zweiten Kreisklasse und die „BSG Holz Wolgast“ bekam den Namen „Aufbau Wolgast“ und spielte weiterhin in der Bezirksklasse.
Man begann am Anfang der 50iger Jahre mit dem Bau des sogenannten Ausweichsportplatzes, auf den Brauereiwiesen, an den Anlagen.
1953 wurde mit dem Bau des „Peene- Stadions begonnen, was 1960 fertiggestellt wurde.
Mitte 1957 spielte erstmals eine Wolgaster Stadtauswahl, wobei es danach die ersten Gerüchte eines Zusammenschlusses zwischen der „BSG Motor“ und „Aufbau“ gab und was im Dezember 1958 zur Wirklichkeit wurde
Nach einem Ausflug in die DDR- Liga, der damals zweithöchsten Spielklasse im Land 1963/64, spielte die erste Mannschaft von 1964- 1977 durchgehend in der Bezirksliga, was die dritthöchste Spielklasse zur damaligen Zeit bedeutete.
Auch die gute Nachwuchsarbeit im Verein trug Früchte, als man nach der Saison 1976/77 wiederum den Aufstieg in die DDR- Liga schaffte.
Dank der Peene- Werft, die Spieler einstellte und die Freistellungen für Training und Spiele bekamen, konnten gute Fußballer aus anderen Vereinen gewonnen werden, so das die Spielklasse gehalten werden konnte.
Im Spieljahr 1978/79 musste man aber wieder in die Bezirksliga zurück, schaffte aber ein Jahr später den sofortigen Wiederaufstieg. Doch auch diesmal war die zweite Liga der DDR zu stark für die Fußballer von Motor Wolgast und man stieg wieder ab.
Ab der Saison1981/82 versuchten bei der ersten Mannschaft viele Trainer Fuß zu fassen. Doch keiner schaffte es, so richtig die Zügel an sich zu reißen, was sich personell und in den Leistungen bemerkbar machte.
1983/84 kam es dann zu arbeitsmäßigen Verschärfungen auf der Peene- Werft. Die Spieler und Trainer mussten Schichtarbeit fahren und bekamen nicht mehr so einfach Freistellungen für ihre „Nebentätigkeit Fußball“. So wollten zu diesem Zeitpunkt 9 Trainer im Nachwuchsbereich das Handtuch werfen. Bei den Männermannschaften das gleiche Bild, nach dieser Saison verließen über 20 Spieler den Verein und so mussten viele Nachwuchsspieler gleich zweimal in der Woche aufs Feld und um Punke kämpfen.
Die Bemühungen, Spieler aus dem Kreisgebiet zu werben, schlugen fehl. Die Folge, nach 31 Jahren Bezirksliga und zwischenzeitliche DDR- Liga, stürzte man in der Saison 1985/86 in die Bezirksklasse ab.
Es gelang zwar in der darauffolgenden Saison 1986/87 gleich wieder aufzusteigen, doch die Klasse konnte wieder nicht gehalten werden. So ging es auf und ab bis 1990, dem Wendejahr.
Als Folge der personellen Schwierigkeiten mussten in der Saison 1989/90 zum ersten Mal Nachwuchsmannschaften des Vereins aus dem Spielbetrieb Bezirksliga zurückgenommen werden.
Nach dem Fall der Mauer kamen schwere Zeiten auf die erste Männermannschaft des Vereins zu. Die finanzielle Situation hatte sich geändert, dazu kamen mangelnde Erfahrung (Ø 22 Jahre) der ersten Mannschaft und es gab andere Probleme, um an ein erfolgreiches Abschneiden in den Punktspielen zu denken.
Es kam hinzu, das von mehr als 200 Mitgliedern in der Sektion Fußball, die Zahl auf 90 schrumpfte und von ehemals 6 leistungsfähigen Nachwuchsteams noch eine Mannschaft übrig blieb.
Doch auch diese Hürde wurde gemeistert. Ab 1996 spielte die erste Männermannschaft wieder in der Bezirksliga und 1990 wurde das 50 jährige Bestehen des „SV Motor Wolgast gefeiert“.
Seid dem Jahre 2002 nimmt die Abteilung Fußball von „Motor Wolgast“ unter dem eigenständigen Verein „FC Rot- Weiß Wolgast“ am Spielbetrieb teil. Heute hat man wieder eine funktionierende Nachwuchsabteilung, in dem alle Mannschaften, von der A- bis zu den D- Junioren, in der Bezirksliga spielen und auch die erste Mannschaft kämpft in dieser Liga um Punkte und Tore.
Unter anderem haben Spieler wie: Gerd (Goldköpfchen) Kostmann, Torschützenkönig in der DDR Oberliga 1968 und 1969, Hans- Ullrich Grapenthin, ehemaliger Nationaltorwart der DDR, Axel Kruse, ehemaliger Profi u.a. bei Hertha BSC, Eintracht Frankfurt und VFB Stuttgart und Tim Sebastian, jetziger Profispieler beim FC Hansa Rostock, beim Verein gespielt bzw. haben in Wolgast mit dem Fußball- ABC begonnen.